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5 Fragen an Stefan Jenzowsky

IAA Mobility Newsroom

 

English summary: "5 Questions for Stefan Jenzowsky"


 

Mit Automated Valet Parking wird auf der IAA MOBILITY eine Technologie präsentiert, die es ermöglicht, Fahrzeuge verschiedener Hersteller mit verschiedenen Infrastrukturen kommunizieren zu lassen. Der VDA und zehn Verbundpartner sind mit an Bord – darunter Kopernikus Automotive. Das K.I.-Startup wurde 2016 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Leipzig. Gründer und CEO Stefan Jenzowsky über das Projekt.



Was zeigen Sie auf der IAA MOBILITY?


Wir zeigen hier Automated Valet Parking (AVP) in einer Form, in der das Fahrzeug von der Infrastruktur sicher durch ein Parkhaus geführt wird. In gewisser Weise haben wir dem Gebäude Autofahren beigebracht. Hier auf der IAA MOBILITY sind fünf Automobilhersteller und vier AVP-Provider dabei, also Anbieter der Technologie, die dann durch ein Parkhaus führt. Gemeinsam treten wir den Beweis an, dass es funktioniert, die Fahrzeuge verschiedener Hersteller mit einem gemeinsamen AVP-Protokoll durch verschiedene Provider zu fahren, wir sprechen dabei von Interkompatibilität.



Wie funktioniert das technisch?


In einer gemeinsamen VDA-Arbeitsgruppe haben wir AVP-Lösungen auf Basis eines interkompatiblen Protokolls entwickelt. Wir bei Continental/Kopernikus nutzen dann Kameras, um das Fahrzeug mittels einer Künstlichen Intelligenz zum Parken zu führen. Auf der IAA MOBILITY geben wir zudem eine Vorstellung davon, was sonst noch an Services möglich ist. Beispielsweise zeigen wir, wie das Fahrzeug selbstständig zum Laden oder auch in eine Waschanlage fährt. Die AVP-Technologie ist auch in der Lage, voll geladene Fahrzeuge wegzufahren und die Ladesäule wieder für andere Nutzer freizumachen. Das Allerwichtigste ist natürlich, das System fährt sicher. Wenn zum Beispiel ein Mensch vor das Auto tritt, bremst das AVP-System das Fahrzeug rechtzeitig.



Wie weit ist diese Technologie noch von unserem Alltag entfernt?


Das, was wir hier zeigen, ist der Serienreife schon sehr nahe. AVP benötigt die Möglichkeit des Lenkeingriffs, also z.B. einen Spurhalteassistenten, zusätzlich drive-by-wire, also z.B. einen elektrischen oder hybriden Antrieb, und schließlich auch ein Automatikgetriebe. Damit haben viele moderne Autos bereits alle benötigten Komponenten für AVP an Bord. Außerdem kann man AVP bereits in der Fahrzeugproduktion einsetzen - das spart Kosten bei den Fahrzeugtests in der Produktion, in der Logistik und Verladung. Durch AVP lässt sich ein Auto also günstiger produzieren. AVP macht das Auto eher günstiger, nicht teurer.



Die verschiedenen Unternehmen verwenden leicht unterschiedliche Ansätze beim AVP. Was ist das Besondere bei Kopernikus?


Wir sind ein Startup, das sich ausschließlich mit dem K.I.-basierten autonomen Fahren beschäftigt. Die meisten unserer Mitarbeitenden arbeiten im Bereich Künstliche Intelligenz und neuronale Netze. Bei unserer AVP-Lösung setzen wir auf handelsübliche Kameras an der Decke des Parkhauses, um Objekte zu identifizieren und das Fahrzeug im Raum zu positionieren. Dahinter liegt eine K.I., also neuronale Netze, diese erkennen und klassifizieren Hindernisse, die zum Beispiel im Fahrweg liegen.



Was erhoffen Sie sich von der IAA MOBILITY?


In den USA und China gibt es sehr viele Startups, die sich mit dem K.I.-basierten autonomen Fahren beschäftigen. In Deutschland eher nicht. Wenn die Zukunft des Fahrens autonom ist, brauchen wir aber viel mehr Ideen, Startups und Forschungsaktivitäten, die K.I. auf ungewöhnliche Weise anwenden und auch mal die etablierten Regeln brechen. Es ist für uns natürlich eine große Ehre, hier im Konzert der Etablierten mitspielen zu dürfen. Ich persönlich würde mir aber auch mehr Startups im Autonomen Fahren in Deutschland wünschen. Ich denke, dass der Impact vom K.I.-basierten autonomen Fahren in Europa noch immer ein wenig unterschätzt wird. Und ich hoffe, dass die IAA MOBILITY dazu beiträgt, solche Themen auch in Deutschland stärker und für Startups attraktiver zu machen.





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